Langsam entwickelt sich das Ruhrstadion wieder zu einer Festung. Der VfL Bochum hat am 15. Spieltag den zweiten Heimsieg in Folge geholt und Union Berlin souverän mit 3:0 (1:0) bezwungen.
Von den Rängen kam aus Protest in den ersten zwölf Minuten nichts, dafür aber von der Mannschaft auf dem Platz. Direkt der erste schöne Angriff hätte eigentlich die Führung sein müssen (3.). Die Flanke von Cristian Gamboa fand den Kopf des völlig blankstehenden Kevin Stöger, doch der hat andere Qualitäten - wie er später noch zeigen würde.
Bochum war gut im Spiel und ließ sich auch durch eine vierminütige Unterbrechung durch die Protestaktion, wie es sie in jedem Stadion gegeben hat, aus dem Rhythmus bringen. Takamua Asano versuchte es spektakulär per Fallrückzieher (18.), Goncalo Paciencia per Kopf (22.).
Den Gästen boten sich zwar hier und da Räume, die aber nicht genutzt werden konnten. Stattdessen musste Jerome Roussilion vor Paciencia in höchster Not retten (28.), ein Asano-Abschluss nach schönem Stöger-Solo blieb auch noch unbelohnt (31.).
Danach kam Union etwas besser im Spiel und auch mal in die Bochumer Hälfte. Der VfL blieb aber spielbestimmend mit Chancen, aber keinen hundertprozentigen - bis in die Nachspielzeit.
Bochum baute nochmal Druck auf und zu einer letzten Ecke. Stöger führte aus, Bernardos Kopfball wurde geblockt, doch Asano reagierte am schnellsten und jagte den Ball mit dem Halbzeitpfiff in die Maschen (45.).
Berlin: Rönnow - Juranovic, Knoche, Leite, Roussillon - Khedira (60. Kral), Haberer (60. Schäfer) - Becker (60. Laidouni), Volland (75. Kaufmann), Hollerbach (75. Aaronson) - Behrens.
Tore: 1:0 Asano (45.), 2:0 Paciencia (54.), 3:0 Stöger (78., Elfmeter)
Gelbe Karten: Osterhage (20.), Stöger (90.) / Khedira (42.), Roussilion (85.)
Schiedsrichter: Sven Jablonski
Zuschauer: 25.300
Union wollte zu Beginn der zweiten 45 Minuten mehr machen - und wurde direkt nach Strich und Faden ausgekontert. Manuel Riemann machte über Asano das Spiel schnell, der auf Christopher Antwi-Adjei durchsteckte. Der Flügelflitzer behielt den Kopf oben, sah Paciencia, der im Stile eines Torjägers auf 2:0 stellte (54.).
Beinahe wäre der Doppelschlag und damit die frühe Entscheidung gelungen. Kopfball-Ablage Paciencia, Abschluss Asano, aber nur Außennetz (57.). Danach flachte das Spiel etwas ab, Union hatte etwas mehr den Ball, aber nicht in den gefährlichen Zonen des Platzes.
Stattdessen machte der VfL nochmal ernst. Asano hatte sich offensichtlich in den Kopf gesetzt, ein Traumtor zu erzielen. Wieder setzte der Japaner zum Fallrückzieher an, diesmal traf er den Ball voll, der ging jedoch knapp über die Latte (74.).
Wenig später konterte Bochum mit seinen zwei gerade eingewechselten Spielern. Moritz Broschinski bediente Matus, der im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Zunächst blieb der Pfiff aus, kam aber nachträglich durch den Videobeweis. Stöger blieb cool und machte alles klar (78.). Broschinski hätte in der Nachspielzeit noch das 4:0 machen müssen, den Feierlichkeiten im Ruhrstadion tat das aber natürlich keinen Abbruch.